Die Wächter des Waldes

 
In dieser Geschichte geht es um Menschen, die ein "zweites Gesicht" besitzen. Sozusagen eine zweite Persönlichkeit. Dieses ist immer dies eines Tieres. Ihr Verhalten ähnelt also dem eines bestimmten Tieres. 
Im folgenden lernt ihr Sylvia kennen, einer dieser Personen, die von ihrer zweiten Seite allerdings nichts weiß...
Viel Spaß ;)

PS: Falls ihr mehr lesen wollt, schickt mir einfach eine E-Mail! :)

Ich legte eine Packung Kaugummis und eine Flasche Wasser auf das Band. Die Schlange an der Kasse war mal wieder unverschämt lang. Ich hatte doch nur zwei kleine Sachen, wieso konnten mich die alten Damen mit scheinbar jeder Kleinigkeit der Welt nicht kurz vorlassen? Ich hatte sogar schon die passende Menge rausgesucht. Ich hatte in der Vergangenheit schon oft gefragt, aber die Damen hatten es immer verwehrt mich vorzulassen. Ich seufzte und schaute auf die nicht kürzer werdende Schlange. Ich wollte mich eigentlich in einer viertel Stunde mit Laura vor Pizza Hut treffen, aber so wie es aussah, konnte es noch ewig dauern. Ich holte mein Handy raus und tippte schnell eine Nachricht an Laura. Komme wohl etwas später.
Meine Kehle war ganz trocken, draußen waren es ungefähr 30 Grad im Schatten. Ich hatte Durst. Also nahm ich all meinen Mut zusammen. Ich räusperte mich und tippte der Dame vor mir an die Schulter. Sie drehte sich überrascht um. „Könnten Sie mich vielleicht vorlassen? Ich habe nur diese beiden Teile und ich habe das Geld schon passend in meiner Hand. Es wird nicht lange dauern“ Dabei schaute ich der Dame so freundlich wie möglich in die Augen und versucht so höflich und ruhig wie es ging zu reden. Ich machte mich auf eine Absage bereit, als die Dame etwas Unerwartetes tat. „Natürlich meine Liebe, ich halte dich ja nur auf“ Sie lachte vergnügt und machte mir Platz. Dankbar lächelte ich sie an und nahm den Platz vor ihr an. Von da an wurde die Schlange sehr schnell kürzer. Ich bezahlte meine Sachen und lehrte die Flasche sofort mit drei großen Schlucken, dann schob ich mir ein Kaugummi in den Mund.
Im Nachhinein wunderte es mich ziemlich, dass mich die Dame vorgelassen hat. Normalerweise waren die Rentner egoistisch und meinten sie könnten sich alles erlauben, weil sie schon so alt waren und so viel Erfahrung hatten. Ich beschloss nicht länger darüber nachzudenken und machte mich auf den Weg zu Pizza Hut.
Ich musste fast durch die ganze Innenstadt laufen. Überall waren Menschen und hier und da malten Straßenkünstler mit Kreide Bilder und Obdachlose baten die Menschen um Wasser und Geld. Mit meinem Ziel vor Augen bahnte ich mir den Weg durch die Menschenmasse. In der Ferne sah ich schon das Restaurant, als plötzlich der Boden unter meinen Füßen verschwand.
Erst einmal musste ich begreifen, was gerade passiert war. Ich war immer noch bei Bewusstsein, um das klar zu stellen. Ich stand in einer Art Keller oder Raum oder Loch. Irgendwie so etwas. Ich schaute mich um. Vier dunkle Steinwände und direkt vor mir eine Treppe. Seit wann war hier denn eine Treppe? Ich schaute nach oben. Alles ganz normal. Oben war wie immer der Himmel. Ich schaute mich noch einmal um, und stieg dann die Treppe hoch.
Ein entsetzter Mann starrte mich an. Er war wohl der einzige, der gemerkt hat. Dass ich da reingefallen bin. Aber wieso bin eigentlich nur ich reingefallen? Dann merkte ich, dass er Kreide in der Hand hielt. Ich blickte hinter mich, wo die Treppe war. Und sofort blieb ich wie angewurzelt stehen und die Kinnlade fiel mir runter. Der Kellerraum inklusive Treppe hatte der Straßenkünstler gemalt. Ich bin in sein Bild gefallen! Dem Mann fiel die Kreide aus der Hand.
„Ein sehr schönes Bild“, sagte ich schnell. „Sehr lebensecht. Wirklich sehr realistisch“ Dann verschwand ich so schnell wie möglich von dem Künstler und seinem Werk. Was war plötzlich los? Erst die nette Frau an der Kasse und jetzt falle ich in ein Bild hinein. Macht mich die Schule verrückt?
 

Thema: Die Wächter des Waldes

Es wurden keine Beiträge gefunden.

Neuer Beitrag